Schröpfen – Eine der ältesten Heilmethoden der Welt
Geschichte der Schröpfbehandlung
Schröpfen zählt zu einem der ältesten Therapieverfahren, die Anwendung wurde bereits auf einem mesopotamischen Arztsiegel etwa 3000 v. Chr. dargestellt. Bezieht man die chinesische Heilkunde mit ein, kann man auf eine mindestens 5000 Jahre alte Geschichte der Schröpfanwendungen zurück blicken. Im antiken Griechenland gab es sogar einen Gott des Schröpfens „Telesophorus“, dort wurde die Schröpfglocke zum Emblem der Ärzte. Das Schröpfen zählt zu den ausleitenden Verfahren, man unterscheidet zwischen blutigem und trockenem Schröpfen.
Durchführung und Wirkung
Blutiges Schröpfen wirkt blutentziehend, entlastend und ausleitend, es wird bei Fülle zuständen eingesetzt. Die Haut wird vor dem setzen der Schröpfköpfe oberflächlich angeritzt, durch den Unterdruck der im Schröpfglas entsteht wird Blut und Gewebsflüssigkeit in die Gläser gesaugt. Die Schröpfgläser verbleiben 10 bis 20 Minuten am Ort. Trockenes Schröpfen bei diesem Verfahren werden die Schröpfgläser direkt auf die unversehrte Haut aufgesetzt, durch den Unterdruck der in den Gläsern entsteht wird die Durchblutung gefördert, dadurch werden der Stoffwechsel und der Lymphfluss angeregt. Die Gläser können nach 10 bis 20 Minuten wieder entfernt werden. Es kommt zur Bildung eines Blutergusses der nach wenigen Tagen wieder verschwindet und zum Erfolg der Therapie beiträgt. Durch das Schröpfen können Verspannungen und Verhärtungen gelockert und Schmerzen gelindert werden. Am Rücken befinden sich bestimmte Schröpfzonen die in Verbindung mit den inneren Organen stehen, welche durch das Schröpfen positiv beeinflusst werden können. Das Immunsystem wird angeregt und das Nervensystem wird harmonisiert. Das Schröpfen kann bei konstitutioneller Schwäche kräftigend wirken.
Indikationen
Funktionelle Störungen und Erkrankungen verschiedener Organsysteme können durch die Behandlung der Schröpfzonen positiv beeinflusst werden. Die Anwendung hat sich bei folgenden Indikationen bewährt:
- akute und chronische Entzündungen z.B. Sinusitis, Angina tonsillaris
- HNO-Erkrankungen, Erkrankungen der Atemwege z.B. Mittelohrentzündung, Asthma bronchiale, akute und chronische Bronchitis
- Erkrankungen des Verdauungsapparats
- Erkrankungen des Bewegungsapparats z.B. Wirbelsäulensyndrom, Rückenschmerzen, Osteoporose Schwächezustände